Nachrichten aus dem Göttingen Campus

Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen beschreibt erstmals Vorgänge innerhalb der baumartigen Struktur von Ringelwürmern
Der Meereswurm Ramisyllis multicaudata lebt in den inneren Kanälen eines Schwammes. Er ist eine von nur zwei Arten, die einen verzweigten Körper mit einem Kopf und mehreren hinteren Enden besitzen. Ein internationales Team unter Leitung der Universitäten Göttingen und Madrid hat nun erstmals die innere Anatomie dieses faszinierenden Tieres beschrieben. Die Forscherinnen und Forscher entdeckten, dass sich der komplexe Körper dieses Wurms weit in…
Wissenschaftsrat gibt grünes Licht – Entscheidung am 2. Juli 2021
Der Wissenschaftsrat hat den geplanten Forschungsbau Human Cognition and Behavior (HuCaB) der Universität Göttingen mit „insgesamt herausragend“ zur Förderung empfohlen. Das neue Gebäude wird ein interdisziplinäres Zentrum zur Erforschung menschlicher Sozialkognition beheimaten. Darüber hinaus ermöglicht die Förderzusage die Anschaffung mehrerer Großgeräte. Hierzu zählt auch ein Magnetenzephalograph (MEG) zur millisekundengenauen, geräusch- und…
Chemiker der Universität Göttingen erhält ERC Advanced Grant
Der Chemiker Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen hat einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Der ERC fördert sein Projekt „Electrochemische BindungsFunktionalisierung (ElectroFun)“ fünf Jahre lang mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Die Entwicklung umweltgerechter Produktionsmethoden gehört zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Hier setzt das Projekt ElectroFun…
Der Biophysiker am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen erhält eine Forschungsförderung in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre, zusammen mit seinen Kollegen Tiago Costa von der Delft University of Technology (Niederlande) und Andreas Hartel von der Columbia University (USA). Mithilfe der Finanzierung wollen die Forscher untersuchen, wie sich Ultraschallwellen physiologisch auf die zelluläre…
Forschungsteam unter Göttinger Leitung rekonstruiert Fernstraßen digital
Ein Team der Universität Göttingen hat gemeinsam mit der Forschungsstelle zur Geschichte der Hanse und des Ostseeraums in Lübeck und den Universitäten Magdeburg, Aarhus und Nimwegen eine digitale Plattform zu Fernhandelswegen in Nordeuropa zwischen 1350 und 1650 aufgebaut. Die Karte mit historischen Straßenverläufen sowie eine Ortsdatenbank mit über 10.000 Einträgen ist auf www.viabundus.eu veröffentlicht. Die Projektergebnisse werden am Montag,…
Eine neue Studie deckt auf, wie Kräfte in Elektrolytlösungen über große Distanzen hinweg und mit einem beispiellosen Maß an Kontrolle übertragen werden können.
Elektrisch leitende Lösungen, „Elektrolyte“, sind nicht nur in Batterien und Kondensatoren allgegenwärtig, sondern auch in Biofluiden wie Blutplasma. Von großer praktischer Bedeutung ist es daher zu verstehen, wie Elektrolyte genutzt werden können, um lebende Zellen oder andere Objekte, die in sie eingetaucht sind, zu kontrollieren. In einer neuen Studie, die in Physical Review Letters veröffentlicht wurde, decken Forscher des Max-Planck-Institut…
Camostat und Nafamostat vielversprechende Kandidaten
Erste Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 sind mittlerweile in Europa und anderen Ländern zugelassen, doch Medikamente zur spezifischen und effizienten Behandlung von COVID-19 sind bisher kaum verfügbar – aber dringend notwendig. Angesichts der typischerweise langen Entwicklungszeiten von Medikamenten fußt der Ansatz der iCAIR®-Forschenden auf dem sogenannten Drug Repurposing – also der Nutzung von Medikamenten, die bereits für andere Indikationen…
Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen entdeckt Kraterbodensenkung anhand schüsselförmig gelagerter Vulkanasche-Schicht
Das knapp 15 Millionen Jahre alte Nördlinger Ries mit seinen Seeablagerungen ist ein sedimentgefüllter Einschlagkrater. Er ist vom Aufbau vergleichbar mit den Kratern, die derzeit auf dem Mars erkundet werden. Neben verschiedenen anderen Ablagerungen am Beckenrand bilden vor allem geschichtete Tonablagerungen die Kraterbeckenfüllung im Ries. Ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen hat nun überraschend eine Vulkanasche-Schicht…
Ein internationales Team, dem auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie Göttingen angehören, hat mithilfe der Röntgenlichtquelle PETRA III des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) mehrere Kandidaten für Wirkstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 identifiziert. Darunter sind auch zwei vielversprechende Substanzen, die zurzeit in präklinischen Studien untersucht werden. Zudem entdeckte das Forschungsteam eine neue Bindungsstelle am Virus, an der Medikamente ankoppeln können.
Im Gegensatz zu Impfstoffen, die gesunden Menschen bei der Abwehr des Virus helfen, werden in der Wirkstoffforschung Medikamente gesucht, die bei erkrankten Personen die Vermehrung des Virus im Körper bremsen oder stoppen. Ein vielversprechender Ansatzpunkt hierfür ist ein wichtiges Protein von SARS-CoV-2, die sogenannte Hauptprotease. Sie zerschneidet Proteinketten, die die Wirtszelle nach dem Bauplan des Viruserbguts herstellt, in kleinere…
Zellkultur-Studien zeigen, dass Antikörper von genesenen oder geimpften Personen mutierte Viren schlechter hemmen
Testen und Impfen – auf diesen Säulen versucht die Menschheit die Coronavirus-Pandemie in den Griff zu bekommen. Auch wenn es länger dauert als viele gehofft hatten, geht man doch davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir alle geimpft und damit geschützt sind. Die Zeit arbeitet aber auch für das Virus, das inzwischen mehrfach mutiert ist - die Varianten B.1.1.7 aus Großbritannien, B.1.351 aus Südafrika und P.1 aus Brasilien breiten…